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PATIENTEN­INFORMATIONEN


Auf dieser Seite möchten wir Ihnen hilfreiche Informationen über häufige Erkrankungen zur Verfügung stellen.






Reizdarmsyndrom


Das Reizdarmsyndrom (RDS), auch Reizcolon oder Colon irritabile, ist die häufigste Erkrankung des Magen-Darm-Trakts. Die Patienten sind ganz erheblich beeinträchtigt duch häufige Blähungen, Bauchschmerzen, Auftreibung des Bauches, Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung, Schleimbeimengungen im Stuhl und dem Gefühl, den Darm nicht richtig entleeren zu können. Ganz im Gegensatz zu den oft sehr belastenden Beschwerden stehen die Ergebnisse der ärztlichen Untersuchung: Hier ist nämlich alles in Ordnung!

Wie kann man den Reizdarm diagnostizieren?

Spezielle Untersuchungsergebnisse, die ein Reizdarmsyndrom beweisen, gibt es nicht. Wenn bei den o.a. typischen Beschwerden durch Laboruntersuchung, Gastroskopie, Koloskopie, Ultraschall etc. (auch Konsultationen von Frauenarzt und Urologe) eine organische Erkrankung ausgeschlossen wurde kann man davon ausgehen, dass ein Reizdarmsyndrom vorliegt. 

Man nimmt heute an, dass das RDS eine Störung des organisch gesunden Verdauungsapparates ist. So gibt es in der Darmwand des Menschen eine Fülle von Muskeln, die sich in regelmäßigen Abständen zusammenziehen und wieder erschlaffen. Diese Darmtätigkeit nennt man auch Peristaltik. Beim RDS scheint eine Disharmonie dieser Darmbewegung vorzuliegen, die zu oben genannten Beschwerden führt.

Was ist die Ursache des RDS?


Eine einzelne Ursache gibt es nicht. Psychische Faktoren scheinen eine gewisse Rolle zu spielen, wenngleich das RDS sicherlich keine psychische Erkrankung ist. Stressfaktoren und belastende Lebensumstände können aber zu einer Beschwerdezunahme führen. Begünstigt werden die Beschwerden auch durch ungesunde Lebensweise, wie übermäßigen Nikotin- oder Alkoholgenuss, hastigen und unregelmäßigen Essen, ballaststoffarmer Ernährung und zu wenig Aufnahme von Flüssigkeit und Bewegungsmangel.


Was kann man tun?


Eine einheitliche Therapie in Form von Arzneien gibt es nicht. Maßnahmen ergeben sich aber aus dem oben gesagtem. Der Patient sollte seine Lebensweise ändern:

- ausreichend Bewegung (Joggen, Radfahren, Walking)
- ballaststoffreiche Kost
- regelmäßige Mahlzeiten
- keine blähenden Speisen (Kohl etc.)
- Alkohol, Nikotin reduzieren
- ausreichend schlafen
- Entspannungsübungen, autogenes Training
- evtl. ist auch Psychotherapie sinnvoll
- zuletzt können je nach Art der Beschwerden auch bestimmte Medikamente nach ärztlicher Absprache eingenommen werden


Ratgeber der GastroLiga
Reizdarm.pdf (2.4MB)
Ratgeber der GastroLiga
Reizdarm.pdf (2.4MB)
Ratgeber der GastroLiga
Gesunde Ernährung.pdf (3.45MB)
Ratgeber der GastroLiga
Gesunde Ernährung.pdf (3.45MB)
Ratgeber der GastroLiga
Probiotika.pdf (1.27MB)
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Probiotika.pdf (1.27MB)


Externer Link mit weiterführenden Informationen:

Deutsche Reizdarmselbsthilfe e.V.



Morbus Crohn und Colitis ulcerosa 


Colitis uclerosa und Morbus Crohn sind chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED). Bei beiden Erkrankungen handelt es sich um eine chronische, schrittweise verlaufende Entzündung des Darms. In mancher Hinsicht ähneln sich beide Erkrankungen. Manchmal sind sie diagnostisch auch schwer zu unterscheiden. Auch ist die Beschwerdesymptomatik bei beiden Erkrankungen ähnlich.

Bei der Colitis uclerosa sind vor allem die oberflächlichen Schleimhautschichten des Dickdarms betroffen. Die Erkrankung beginnt meist im untersten Teil des Dickdarms, dem Mastdarm (Rectum). Von dort kann sie sich kontinuierlich über den gesamten Dickdarm ausbreiten. Der Dünndarm wird im Gegensatz zu Morbus Crohn nicht befallen. Beim Morbus Crohn sind alle Schichten der Darmwand betroffen. Im Gegensatz zur Colitis uclerosa können alle Bereiche des Magen-Darm-Trakts befallen werden.


Die Ursache beider Erkrankungen ist bisher nicht geklärt. Es wird vermutet, dass eine Fehlfunktion des Immunsystems in der Auseinandersetzung mit den Darmbakterien eine wichtige Rolle spielt.


Die Beschwerden sind unterschiedlich und mehr oder weniger ausgeprägt:
Durchfälle, blutige Stühle, schleimige Stühle, Blutarmut, Gewichtsabnahme, kolikartige Bauchschmerzen. Gelegentlich kommen begleitend auch Gelenkentzündungen, Hautentzündungen oder Augenentzündungen hinzu.
Beide Krankheiten verlaufen in Schüben oder chronisch. Nach gesunden Zeiten, die auch Jahre anhalten können, erfolgt ein Rückfall.

Die Behandlung erfolgt in der Regel medikamentös mit kortisonfreien entzündungshemmenden Medikamenten, mit Kortison oder mit Medikamenten, die das Immunsystem bremsen, hierzu zählen Biologica oder auch andere Medikamente. 


Ratgeber der GastroLiga
Morbus Crohn.pdf (624.94KB)
Ratgeber der GastroLiga
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Ratgeber der GastroLiga
Colitis ulcerosa.pdf (752.69KB)
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Colitis ulcerosa.pdf (752.69KB)


Externer Link mit weiterführenden Informationen:

Dt. Morbus Crohn/Colitis uclerosa-Vereinigung (DCCV)

 



Sodbrennen und Reflux


Sodbrennen ist das häufigste Symptom der Refluxerkrankung. Es ist ein Druck oder Schmerz hinter dem Brustbein der häufig nach der Nahrungsaufnahme aber auch nachts auftritt. Weitere Symptome können Schluckstörungen, Heiserkeit oder vermehrtes Aufstoßen sein.

Wenn Sie an diesen Beschwerden leiden, sollten Sie Ihre Speiseröhre und den Magen spiegeln lassen, d.h. es sollte eine Oesophago-Gastro-Duodenoskopie durchgeführt werden, um die Ursache der Beschwerden festzustellen.

Normalerweise verhindert ein muskulöser Verschlussmechanismus am Übergang zwischen Speiseröhre und Magen, dass Magensäure in die Speiseröhre zurückfließt. Ist diese Schließfunktion am Mageneingang nicht intakt (ist die "Klappe" defekt), kann Magensäure in die Speiseröhre gelangen und dort die Schleimhaut reizen und eine Entzündung verursachen. Diese "defekte Klappe" und das Ausmaß der Entzündung der Speiseröhre kann man mittels der Spiegelung diagnostizieren. Liegt eine Speiseröhrenentzündung vor, ist eine medikamentöse Therapie erforderlich.


Ferner können Sie Ihre Beschwerden durch eine Reihe von Maßnahmen lindern:

- keine Riesenmahlzeiten/- essensportionen sondern mehrere kleine Mahlzeiten
- keine Süßigkeiten
- keine scharfen Gewürze
- wenig Alkohol, nicht rauchen
- nicht spätabends vor dem Schlafengehen essen
- Normalgewicht anstreben
- keine Schmerzmittel einnehmen
- Kopfende des Bettes ca. 8 cm anheben


Ratgeber der GastroLiga
Sodbrennen.pdf (788.59KB)
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Divertikel


Ein Divertikel ist eine Ausstülpung der Wand eines Hohlorgans (Darm, Harnblase, Speiseröhre). Meist kommen Divertikel im Dickdarm und zwar im Sigma vor. Das Sigma liegt im linken Unterbauch unmittelbar vor dem Enddarm, etwa 15 - 50 cm vom After entfernt. Divertikel können verschieden groß sein und kommen mit zunehmenden Alter häufiger vor. Unter dem 30. Lebensjahr sind Divertikel fast nie zu finden. Dagegen hat etwa die Hälfte der über 70jährigen Dickdarmdivertikel.

Das reine Vorhandensein dieser Divertikel ist harmlos. Finden sich mehrere Divertikel im Dickdarm, spricht man von Divertikulose. Nicht entzündete Divertikel machen meist keine Beschwerden. Sie werden oft nur zufällig bei der Koloskopie entdeckt. Gelegentlich kann es zu Blähungen, Verstopfung, Druck im linken Unterbauch kommen. Wenn sich Kot in den Divertikeln absetzt, kann es zur Entzündung der Darmwand führen (Divertikel-Entzündung, Divertikulitis). Diese geht mit heftigen Schmerzen im linken Unterbauch einher, die unterschiedlich stark sein können. Im
schlimmsten Fall können entzündete Divertikel auch perforieren (durchbrechen) und zur Bauchfellentzündung (Peritonitis) führen.


Wie behandelt man eine Divertikulitis?


Die unkomplizierte Divertlikulose verläuft ohne Symptome und muss nicht behandelt werden. Prophylaktisch sind ballaststoffreiche Kost und pflanzliche Quellmittel zu empfehlen.
Bei einer Divertikulitis kommen zunächst Mesalazin oder ggfs. Antibiotika zum Einsatz. Bei immer wiederkehrenden Entzündungen muss operiert werden. In diesem Fall wird das befallene Darmsegment - meist der Sigmadarm - herausgenommen und die Darmenden zusammengenäht.. Ein künstlicher Darmausgang ist meist nicht notwendig.


Ratgeber der GastroLiga
Divertikel.pdf (509.67KB)
Ratgeber der GastroLiga
Divertikel.pdf (509.67KB)




Polypen


Polypen sind gutartige, breitbasig aufsitzende oder gestielte Gewebsvermehrungen der Darmschleimhaut. Sie kommen besonders häufig im Dickdarm vor.
Bei Jugendlichen finden sich Polypen selten. Mit zunehmendem Alter werden sie häufiger. Polypen können im Laufe der Zeit wachsen und mehrere Zentimeter groß werden. Sie können dann bluten, oder es können sich im Innern bösartige Zellen bilden. Aus einem Polypen kann im Laufe der Jahre Krebs entstehen.


Deshalb sollte sich jeder Mann ab 50 und Frauen ab 55 Jahren einer Vorsorgekoloskopie unterziehen. Evtl. vorhandene Polypen können dann während der Koloskopie abgetragen und anschließend zur feingeweblichen Untersuchung eingeschickt werden.



Zöliakie 

(einheimische Sprue)


Zöliakie und Sprue sind zwei verschiedene Bezeichnungen für die gleiche Erkrankung. Es handelt sich um eine Erkrankung des Dünndarms, die durch eine Unverträglichkeit gegenüber dem Getreideprotein Gluten ausgelöst wird. Als Folge kommt es zu einer Schädigung der Dünndarmschleimhaut. Dadurch wird die Funktion des Dünndarms erheblich beeinträchtigt, so dass nicht mehr genügend Nährstoffe vom Körper aufgenommen werden können. Es kommt zu Mangelzuständen, Gewichtsabnahme und abnormen, durchfälligen Stühlen.


Die Intensität der Beschwerden kann unterschiedlich sein. Die Diagnose wird gestellt, wenn bei der Magenspiegelung Proben aus dem oberen Dünndarm entnommen werden. Unter dem Mikroskop stellt sich dann die typische Schädigung der Dünndarmschleimhaut dar. Eine medikamentöse Therapie gibt es nicht. Es bleibt also nur die glutenfreie Kost. Wird diese konsequent eingehalten, gesundet der Patient bald, und die Schädigung der Dünndarmschleimhaut geht zurück.

Ratgeber der GastroLiga
Zoeliakie.pdf (438.55KB)
Ratgeber der GastroLiga
Zoeliakie.pdf (438.55KB)


Externer Link mit weiterführenden Informationen:

Deutsche Zöliakie-Gesellschaft e.V. (DZG)





Hämorrhoiden


Beschwerden durch Hämorrhoiden sind weit verbreitet. Fast jeder Dritte leidet daran. Vielen ist das Thema jedoch peinlich, weshalb oft lange gezögert wird, bis der Arzt um Rat gefragt wird.

Was sind Hämorrhoiden?

Die Muskulatur des Analkanals ist nicht in der Lage, den After absolut dicht abzuschließen. Das ist nur mit Hilfe von Blutgefäßen möglich, die den After von Innen wie weiche Polster auskleiden und so dicht wie Kissen aneinander pressen. So ist es möglich, dass selbst Winde und Durchfall den After nicht ungewollt passieren können. Wenn sich diese Gefäße im Analkanal vergrößern und nach außen gedrückt werden, können Beschwerden auftreten. Man spricht dann von Hämorrhoiden oder Hämorrhoidleiden.


Welche Beschwerden treten auf?


- Blut am Stuhl, Toilettenpapier, in Wäsche
- Jucken, Nassen, Schmieren am After
- Fremdkörpergefühl
- Gefühl einer unvollständigen Entleerung
- Vorfallende Knoten beim Stuhlgang


Was sind die Ursachen für Hämorrhoiden?

Die Hauptursache ist die chronische Verstopfung, wie sie oft durch unsere Essgewohnheiten mit ballaststoffarmer Ernährung verursacht wird. Mangelnde Flüssigkeitszufuhr, sitzende Tätigkeit, Übergewicht und zu wenig Bewegung kommen hinzu.

Was können Sie tun?

- auf eine sorgfältige Darmhygiene achten
- mit ballaststoffreicher Ernährung für
  weichen, geformten Stuhl sorgen
- keine Abführmittel verwenden
- beim Stuhlgang nicht pressen
- bewegen Sie sich ausreichend, nehmen
  Sie gegebenenfalls ab

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über Ihre Beschwerden. Falsches Schamgefühl verzögert den Beginn einer Behandlung. Hämorrhoiden sind keine bedrohliche Erkrankung.

Aber: Je früher die Therapie begonnen wird, desto einfacher sind Hämorrhoiden zu behandeln.